Auszug aus dem Flächennutzungsplan der VG

Wirtschaft

Mit unseren Ortsgemeinden gelten wir als eines der wichtigsten mittelständischen Zentren unseres Landkreises.

Obsthof Zirker

Frisch gedacht: Regionaler Obstbau trifft nachhaltige Innovation


Das Herzstück des Betriebs bilden heimische Apfelsorten, ergänzt durch Erdbeeren und Himbeeren, die auf insgesamt 18,5 Hektar kultiviert werden. In der dreimonatigen Beerenobstsaison werden hier jährlich rund 300 Tonnen Erdbeeren und 80 Tonnen Himbeeren geerntet – ein großer Teil davon geht täglich an über 60 Filialen regionaler Handelsketten wie Edeka, Rewe und Wasgau.

Bürgermeister Sommer zeigte sich beeindruckt von der Dimension und Organisation des Betriebs: „Was hier geleistet wird – tagtäglich, saisonal und mit einer so starken Verbindung zur Region – verdient großen Respekt. Das ist nachhaltige Landwirtschaft in Bewegung.“

Ellen Zirker, Mitinhaberin des Betriebs, führte durch die Hallen und erläuterte die täglichen Abläufe. Während sie die kaufmännische Leitung innehat, kümmert sich ihr Bruder Andreas als gelernter Obstbauer um den Anbau und die Ernte. Der Betrieb beschäftigt rund 150 Mitarbeitende, vor allem in der Hauptsaison von April bis November.

Neben der Frischelogistik punktet der Obsthof auch mit Eigenprodukten: In der Erdbeersaison werden jährlich rund 4.000 Gläser hausgemachter Fruchtaufstrich gekocht – ein beliebtes Produkt, auch wenn Ellen Zirker selbst eher der herzhafte Typ ist, wie sie schmunzelnd erzählt.

Doch der Obsthof ist nicht nur wirtschaftlich stark aufgestellt, sondern auch innovativ: Auf einer Versuchsanbaufläche werden neue Anbaumethoden getestet – etwa sogenannte Fruchtwände, die durch ihre schmale Form mehr Licht zulassen und so die Qualität der Früchte steigern. Auch die Erdbeerproduktion erfolgt modern und nachhaltig: Unter Folientunneln, erhöht gepflanzt in Kokossubstrat, werden Pilzinfektionen vermieden, Wasser und Nährstoffzugaben gezielt eingesetzt und fast vollständig auf Pflanzenschutzmittel verzichtet.

„Herbizide und Insektizide setzen wir nicht mehr ein“, betont Ellen Zirker. Selbst die Kunststofftunnel werden alle sieben bis neun Jahre recycelt – das klare Material ist in der Industrie stark gefragt.

Zum Abschluss richtet Ellen Zirker einen Appell an die Verbraucherinnen und Verbraucher:
„Kauft saisonal und umgebungsnah. Esst euch in der passenden Zeit an frischen Produkten satt und freut euch auf die nächste Saison – das bringt Vielfalt auf den Teller und unterstützt die Betriebe vor Ort.“

Der Besuch zeigte einmal mehr, wie viel Wissen, Innovationskraft und Engagement hinter regionalen Produkten stecken – und wie wichtig der persönliche Austausch zwischen Politik und Landwirtschaft bleibt.